Psychotherapie
Alle Menschen unterliegen im Lauf Ihres Lebens psychischen Belastungen, die kürzer oder länger dauern können, bewältigbar sind oder über kurz oder lang die Bewältigungskapazitäten überschreiten. Die Auslöser für diese Belastungen sind vielfältig und können ihren Ursprung in der Kindheit haben, wie z. B. frühe Vernachlässigung oder Gewalterfahrungen, aber auch ganz aktuell bedingt sein, wie Streß, schwere/chronische Krankheit oder Verlust einer geliebten Bezugsperson, um nur einige zu nennen.
Verschiedene Menschen reagieren verschieden auf Belastungen. Worauf der eine mit Angst oder Panik reagiert kann beim anderen eine Depression auslösen, auch psychosomatische Reaktionen sind wesentlich häufiger als man glauben möchte.
Ungefähr ein Viertel aller Patienten eines praktischen Arztes weist psychische oder psychosomatische Störungen auf, bei bis zu 60% der Patienten nimmt man einen psychischen Anteil am „körperlich“ empfundenen Problem an. Jeder zweite(!) über 50 nimmt Psychopharmaka.
Daher ist es im Bedarfsfall wichtig, individuell gestaltete professionelle Hilfe im Rahmen einer Psychotherapie in Anspruch nehmen zu können.
Die Krankenkassen übernehmen in der Regel Euro 21,80 pro Psychotherapeutischer Einheit (in der Regel 50 min.) und unter bestimmten Umständen die ganzen Kosten für eine Psychotherapie.
Wenn Sie im Krankenhaus sind, haben Sie laut Krankenanstaltengesetz Anspruch auf eine ausreichende psychotherapeutische oder psychologische Betreuung – ohne daß Ihnen Kosten dafür entstehen.
Wenn Sie eine Psychotherapie machen wollen, fragen Sie am besten ihren Hausarzt nach Namen, Adressen und Hauptarbeitsgebieten von PsychotherapeutInnen oder wenden sie sich telefonisch oder schriftlich an den jeweiligen Landesverband für Psychotherapie.
Im Internet finden Sie unter www.psyonline.at oder www.psychotherapie.at jemand auch in Ihrer Nähe.
Sobald Sie jemand gefunden haben, vereinbaren Sie einen Termin. Richten Sie sich beim Kontakt nach Ihrem Gefühl, ob Sie „mit dem/der Therapeuten(In) können“. Wenn nicht, ist es besser, weitere Therapeuten kennenzulernen. Die Therapierichtung – ob nun Verhaltenstherapie, Gestalttherapie, Klientenzentrierte Psychotherapie etc. ist zwar bedeutsam, aber die Erfahrung zeigt, daß es besonders wichtig ist, daß Patient und Therapeut „miteinander können“.
Viele Störungen lassen sich in relativ kurzer Zeit lindern oder beheben. Fragen Sie ihren Therapeuten nach seiner Einschätzung.
Wenn sie Fragen dazu haben, finden Sie unter www.verhaltenstherapie.at weiterführende Information.
Sie können mich für individuelle Information oder zur Terminvereinbarung auch gerne unter 0664-4218364 anrufen oder mir ein Mail senden.
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[tab_item title=“Österreichisches Psychotherapiegesetz“]
Im Anschluß finden Sie Auszüge aus dem Österreichischen Psychotherapiegesetz von 1991 sowie kurze Beschreibungen von Störungsbildern.
§ 1. Berufsumschreibung
(1) Die Ausübung der Psychotherapie im Sinne dieses Bundesgesetzes ist die nach einer allgemeinen und besonderen Ausbildung erlernte, umfassende, bewusste und geplante Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich-psychotherapeutischen Methoden in einer Interaktion zwischen einem oder mehreren Behandelten und einem oder mehreren Psychotherapeuten mit dem Ziel, bestehende Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Behandelten zu fördern.
(2) Die selbständige Ausübung der Psychotherapie besteht in der eigenverantwortlichen Ausführung der im Abs.1 umschriebenen Tätigkeiten, unabhängig davon, ob diese Tätigkeiten freiberuflich oder im Rahmen eines Arbeitsverhältnisses ausgeübt werden.
§ 13. Berufsbezeichnung
(1) Wer zur selbständigen Ausübung der Psychotherapie berechtigt ist, hat im Zusammenhang mit der Ausübung seines Berufes die Berufsbezeichnung ,,Psychotherapeut“ oder ,,Psychotherapeutin“ zu führen und kann als Zusatzbezeichnung einen Hinweis auf die jeweilige methodenspezifische Ausrichtung jener psychotherapeutischen Ausbildungseinrichtung, bei der die Psychotherapieausbildung absolviert worden ist, anfügen. Sofern mehrere Psychotherapieausbildungen absolviert worden sind, können entsprechende Hinweise als Zusatzbezeichnungen angefügt werden.
(2) Die Führung der Berufsbezeichnung ,,Psychotherapeut“ oder ,,Psychotherapeutin“ samt Zusatzbezeichnung ist im Zusammenhang mit der Ausübung ihres Berufes den im Abs.1 genannten Personen vorbehalten.
(3) Jede Bezeichnung, die geeignet ist, die Berechtigung zur selbständigen Ausübung der Psychotherapie vorzutäuschen, ist untersagt.
§ 15. Berufspflichten des Psychotherapeuten
Der Psychotherapeut sowie seine Hilfspersonen sind zur Verschwiegenheit über alle ihnen in Ausübung ihres Berufes anvertrauten oder bekannt gewordenen Geheimnisse verpflichtet.
Angststörungen:
Sie zählen zu den verbreitetsten psychischen Problemen. Verschiedenen Quellen zufolge leiden zwischen 10 – 30% der Bevölkerung an Ängsten, die ein behandlungswürdiges Ausmaß haben. Frauen weisen doppelt so häufig eine Angststörung auf wie Männer – wobei diese Statistik wohl auch darauf beruht, daß Frauen in der Regel eher bereit sind, ein psychisches Problem als solches anzuerkennen und auch behandeln zu lassen.
Am häufigsten finden wir die PANIKATTACKEN:
Sie treten aus heiterem Himmel auf und äußern sich oft in Form von: Herzrasen, Atemnot, Schwindel, Zittern, Schweißausbruch, Mundtrockenheit, Beklemmungsgefühle, Taubheitsgefühle, Angst zu sterben oder verrückt zu werden. Treten diese Symptome mindestens viermal pro Woche über einen Zeitraum von vier Wochen auf, so weist das auf eine PANIKSTÖRUNG hin. Panikstörungen können mit oder ohne AGORAPHOBIE auftreten. Diese Störung kennt man im Volksmund als „Platzangst“. Sie kann ein regelrechtes Gefängnis für die Betroffenen sein und z. B. Dazu führen, daß sie das Haus oder die Wohnung jahrelang nicht mehr verlassen.
Wenn man: Angst vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen, alleine Reisen oder Reisen über große Entfernungen hat, im Kino oder Theater immer ganz außen oder beim Ausgang sitzen muß, wenn man im Kaufhaus oder in einer der o. a. Situtationen die unter PANIKATTACKEN angeführten Symptome hat, handelt es sich möglicherweise um eine AGORAPHOBIE.
Eine nicht behandelte Agoraphobie führt oft zu Süchten wie Alkohol- oder Medikamenteab-hängikeit, häufig auch zu einer Depression, welche die Agoraphobie noch verstärkt – was ein hohes Risiko für einen chronischen Verlauf bedeutet.
Weitere Angststörungen sind: die SOZIALE PHOBIEN (die häufigste unter den Angsterkrank-ungen),die SPEZIFISCHEN PHOBIEN wie z. b. die panische Angst vor Hunden, Spinnen, Spritzen, Blut, Flug oder auch die Höhenangst (Akrophobie), die GENERALISIERTE ANGSTSTÖRUNG, gekennzeichnet durch unkontrollierbare Sorgen mit vielfältigen ängstlichen Befürchtungen und verschiedene vegetative Beschwerden.
Als Folge von Traumata wie Unfällen, Katastrophen, Vergewaltigungen kann es als massive verzögerte psychische Reaktion zu einer POSTTRAUMATISCHEN BELASTUNGSSTÖRUNG kommen. Auch Zwangsstörugen sind zu den Angststörungen zu rechnen. Sie sind durch Verhaltensstereotypien und Rituale wie z. B. Ständiges Waschen, Kontrollzwänge gekennzeichnet.
All die hier in ihrer Symptomatik nur unvollständig angeführten Ängste sind in der Regel – vor allem verhaltenstherapeutisch – gut behandelbar. Die Einbeziehung von Qigong fördert in der Regel den Therapieerfolg.
Das gilt auch für Angst infolge körperlicher Erkrankungen – den Angststörungen mit medizinischem Hintergrund, den ORGANISCHEN ANGSSTÖRUNGEN.
Sie finden unter http://www.Verhaltenstherapie.at , und http://www.Panikattacken.at mehr Informationen.
Sie können mich für individuelle Information oder zur Terminvereinbarung auch gerne unter 0664-4218364 anrufen oder mir ein Mail senden.
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[tab_item title=“Depression“]
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. Rund 5 % der Gesamtbevölkerung sind betroffen und je nach Autor sind es bis zu 50% der Bevölkerung, die im Lauf des Lebens einmal eine behandlungswürdige Depression entwickeln.
Depressionen sind gekennzeichnet durch: gedrückte Stimmungslage, Niedergeschlagenheit bis hin zur Verzweiflung, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Verminderung der Energie, erhöhte Ermüdbarkeit und Aktivitätseinschränkung. Häufig kommt es auch zu vermindertem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, negativen und pessimistischen Zukunftserwartungen, Schlafstörungen, sowie zu einem „Morgentief“, Appetit- und Libidoverlust.
Die Patienten richten ihre Aufmerksamkeit nur noch auf die negativen Aspekte und denken, daß sich die Dinge nicht mehr zum Besseren wenden können.
Als Ursachen/Auslöser findet man kritische Lebenssereignisse wie Verlust eines Angehörigen, Scheidung, oder schwere Krankheit. Aber auch problematische Denkmuster, welche Verzerrungen oder Übertreibungen negativer Entwicklungen oder überzogene Schlußfolgerungen aus kritischen Lebensereignissen beinhalten können, führen zu Depressionen. Vielfach führen auch eine kleinerer, andauernder Belastungen zu depressiven Reaktionen oder Symptomen. Depressionen sind durch Gespräche, kognitive Verhaltenstherapie, imaginative Herangehensweisen und auch Qigong in der Regel gut behandelbar. Neben der Psychotherapie ist es allerdings vor allem bei schweren Depressionen angebracht, entsprechende Medikamente mit einzubeziehen, da der Neurotransmitter Serotonin hinsichtlich Quantität und Verfügbarkeit betroffen ist und eine entsprechende Medikation die Erfolgsaussichten der Psychotherapie verbessert.
Depression und Angst treten häufig gemeinsam auf.
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