Qigong und Rückenschmerzen
Skelett- und Muskelerkrankungen können als Volkskrankheit Nr. 1 bezeichnet werden. So geben 60 – 80% der Bevölkerung der Industrienationen an, in den letzten 12 Monaten Rückenschmerzen gehabt zu haben. Sie gelten als häufigster Grund für Arbeitszeitsausfälle / Krankenstände, Spitalsaufenthalte und – nach den Erkrankungen psychischen Ursprungs – als die Hauptursache für Frühpensionierungen. In Österreich entstehen allein durch Rückenschmerzen Kosten in der Höhe von mehr als 6 Milliarden Euro pro Jahr.
Bei 70 – 90% der Patienten ist kein zentraler Pathomechanismus diagnostizierbar, keine medizinische Diagnose wie Bandscheibenvorfall, Osteoporose, Bruch etc. zu stellen. Es ist also davon auszugehen, dass psychische, psychosomatische und funktionelle Faktoren eine tragende Rolle im Geschehen innehaben. Chinesische Studien berichten, dass Rückenschmerzen bei Menschen, die regelmäßig Qigong üben, wesentlich seltener auftreten. Und Dr. A. Zauner Dungl schreibt: „Es ist davon auszugehen, dass Qigong sowohl zur Prävention wie zur Therapie von Rückenschmerzen geeignet ist, denn: „… Betrachten wir die Körperhaltung beim Qigongtraining, so ist sie mit den Empfehlungen der modernen Haltungsinstruktionen weitgehend ident. Das Fließgleichgewicht von phasischer und tonischer Aktivität kann nur durch das Gesetz der reziproken Innervation ungestört erhalten werden. Qigongübungen werden diesen bewegungsphysiologischen Grundsätzen in vollem Ausmaß gerecht. Qigong erfüllt alle Kriterien der modernen Präventionsrichtlinien für idiopathischen Rückenschmerz.“ (Zauner-Dungl, 2004).
Zauner-Dungl, A. (2004). Ist Qigong zur Prävention Idiopathischer Wirbelsäulenstörungen geeignet?. Wiener Medizinische Wochenschrift, 154/23-24: S.564-567