Qigong und Stress
2008 publizierten Griffith und Kollegen (10) eine Untersuchung zur Reduktion von Stress bei Krankenhauspersonal – ohne die einzelnen Berufsgruppen wie Ärzteschaft, Pflege, Psychologen oder Angehörige anderer Gesundheitsberufe zu unterscheiden. Die psychische und physische Belastung dieser Berufsgruppen ist besonders bei motivierter Arbeitsauffassung sehr hoch. Zu hoher und vor allem chronischer Stress führt zu krank-sein. Psychosomatische und Angsterkrankungen, Depressionen und Burnout nehmen in den letzten Jahren massiv zu. Ziel der Untersuchung war herauszufinden, ob Qigong ein geeigneter Weg ist, Stress von Krankenhauspersonal zu reduzieren. Dazu wurden die Teilnehmer – Männer und Frauen randomisiert (= zufällig) zwei Gruppen zugeordnet. 16 der Teilnehmer waren in der Qigonggruppe, 21 nahmen in der Kontrollgruppe an der Untersuchung teil. Das primäre Messinstrument war die Perceived Stress Scale (PSS). Weitere Messinstrumente waren die Short Form 36 (SF 36) quality-of-life measure und eine 100 mm analog pain scale (VAS).In der Qigonggruppe zeigte sich im Vergleich zur Kontrollgruppe eine statistisch signifikante Reduktion des wahrgenommenen Stress (p=0,02). Auf der Subskala „Soziale Interaktion“ zeigte die Qigonggruppe eine höhere Verbesserung (p=0,04) als die Kontrollgruppe. Außerdem kam es in der Qigonggruppe zu einer Schmerzreduktion (p=0,03), in der Kontrollgruppe nicht. Eine Regressionsanalyse zeigte eine Assoziation zwischen höherer Stressbelastung in der Baseline und ausgeprägterer Verbesserung innerhalb der Qigonggruppe (p=0,02) nach sechs Wochen. Die Ergebnisse belegen eine Stressreduktion bei Krankenhauspersonal durch kurzzeitig angewandtes Qigong in der Dauer von 6 Wochen.
Griffith JM, Hasley JP, Liu H, Severn DG, Conner LH, Adler LE. Qigong stress reduction in hospital staff. (2008). J Altern Complement Med. 2008 Oct;14(8):939-45.