Entspannung
Stress und Entspannung
Stress – an sich ein Geschenk der Natur, weil er in Gefahrensituationen unsere Überlebenswahr-scheinlichkeit erhöht – bewirkt im Übermaß und vor allem als Dauerstress Schaden. Aktuellen Untersuchungen zufolge leidet jeder Dritte unter seinem Stress. Im Rahmen der Stressreaktion kommt es zu einer vegetativen und hormonellen Aktivierung über eine erhöhte Ausschüttung von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol, dadurch zu einer erhöhten Muskelvorspannung, schnellerem Herzschlag, höherem Blutdruck und beschleunigter Atmung. Die Gerinnungsfähigkeit des Blutes erhöht sich, die Leber schüttet mehr Glucose (Zucker) ins Blut aus. Während der Stressreaktion ist der Mensch zwar zu körperlichen, nicht aber zu geistigen Höchstleistungen fähig. In unserer Zeit fatal, denn mit kämpfen oder flüchten wie in der Steinzeit sind heutzutage die wenigsten Probleme und Konflikte zu lösen. Genau dafür aber wird die Energie zur Verfügung gestellt – und dann nicht abgerufen. Das führt zur dauerhaften Alarmierung unseres Organismus, zu einer ständigen Bereitschaft ohne Ausführung und langfristig als Dauerstress zu Erschöpfung, Burnout und krank-sein.
Anzeichen für erhöhte Stressbelastung
Konzentrationsfähigkeit, Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistungen lassen nach, Ablenkbarkeit und Fehlerhäufigkeit nehmen zu. Je nach Typ reagieren wir unangemessen auf Belastung eher gereizt-aggressiv oder ängstlich-besorgt. Der Konsum an Alkohol, Nikotin und Kaffee nimmt zu, vielfach wird auch mehr, süßer und fetter gegessen, weniger Bewegung gemacht. Denn Schlaflosigkeit hat sich eingestellt, das Energielevel ist niedrig, Erschöpfung – körperlich und emotional – immer öfter spürbar. Sexuelle Funktionsstörungen (erektile Dysfunktion, Anorgasmie), Bluthochdruck, Gastritis, Kopf- und Rückenschmerzen mahnen auf der Körperebene mehr Ruhe ein. Werden diese Symptome nicht beachtet steigt langfristig das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko, sowie die Gefahr an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Das Risiko für Angststörungen, Depressionen und Burnout steigt massiv.
Burnout
Burnout bedeutet „ausgebrannt sein“ und zeigt sich in Form von emotionaler Erschöpfung und Ausgelaugtheit, sowie in rascher Ermüdbarkeit, gepaart mit dem Verlust der Regenerationsfähigkeit. Im sozialen Umgang überwiegen Gleichgültigkeit oder auch Zynismus, man ist mit der eigenen Leistung nicht zufrieden und neigt zu einer negativen Selbsteinschätzung. Burnout wird zunehmend als Reaktion auf eine lange, erfolglose und frustrierende Auseinandersetzung mit den Bedingungen am Arbeitsplatz – und durchaus auch im privaten Bereich verstanden.
Entspannung
Entspannung minimiert durch eine hypothalamisch gesteuerte Umschaltung und regelmäßige Anwendung die Intensität der konditionierten Stressreaktion. Es kommt zu Ruhe und Wohlbefinden. Kontroll- und Kompetenzerwartung steigen, es kommt längerfristig neben der emotional/affektiven und kognitiven auch zu einer physiologischen Stressreduktion, d. h. die oben angeführten Probleme nehmen bei regelmäßiger Entspannung ab. Unser vegetatives Nervensystem kann langfristig wieder zu einem gesunden, anforderungsbezogenen Hin- und her -pendeln zwischen Anspannung = Leistung und Entspannung = Ruhe kommen.